Margarita , Maxima (Teil 02)

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Bdsm

Margarita

Erst der Nachtschlaf löschte meine Besessenheit mit dieser erregenden Entdeckung. Doch gleich am nächsten Morgen war da wieder der Gedanke an Maxima und ihre dominante Erotik, an die Tatsache, dass sie Margaritas Freundin war und an das überwältigende Verlangen, das sie in mir ausgelöst hatte.

Ich stolperte wie ein Einäugiger durch den Tag, scheinbar immer nur halb bei der Sache, schließlich war mein Gehirn damit ausgelastet, ein Ereignis in zwei widersprüchlichen Arealen einzuschreiben.

Abends war ich mit Margarita verabredet. Ich freute mich ungemein auf sie und hoffte, dass unsere romantische Verliebtheit die verwegene Lust auf ihre Freundin tilgen würde.

Sie kam mir auf bloßen Füßen entgegen, schlanke Beine in einer engen Leggings und ein weiter, kurzer Pulli, der wie übergeworfen wirkte und Schulter sowie Bauch freiließ. Sie lächelte mich an und ich lächelte instinktiv zurück. Ein wohliges Gefühl von Heimeligkeit erfüllte mich. Wir küssten uns wie um einen Durst zu stillen. Ich hob sie auf die Küchenarbeitsplatte und fand leicht Zugang unter den übergroßen Pullover, tastete längst nicht mehr ihren Rücken und ihre Flanke, sondern die weichen, nackten Brüste darunter. Sie fummelte an meinem Schloß, um meine Männlichkeit freizulassen. Keine Sekunde sollte vergeudet werden, gierig berührten wir uns als wären wir allzu lang getrennt gewesen. Ich sagte ja zu allem was dazugehörte, zu allem, was gut war und zu dem, was es nicht war. Wer auch immer diese Frau in einem, in zehn oder in zwanzig Jahren werden sollte – ich wollte sie alle. Denn nichts war vorstellbar, das stärker sein konnte als die Kraft unserer Anziehung.

„Wollen wir heute mal ausserhalb der Bettlaken etwas unternehmen?”, fragte sie schnippisch und befriedigt. Wir haben miteinander eine Form von Sex gefunden, der sie befriedigt und mich zumindest bedient.

„Gibt es noch eine Welt da draussen?”, neckte ich zurück und warf mich auf sie. Sie spielte die Ablehnende, bis sie sich prustend meinen Zärtlichkeitsattacken ergab und wir uns abermals nackt und küssend in den Armen lagen. Ich roch den Duft ihres Haarshampoos, atmete ihren Atem, legte meine Lippen auf die ihren.

„Lass uns auf den Platz gehen von zuletzt, dort einen Kaffee trinken und was essen …”, beharrte sie.

„… und zu Fuß durch die Stadt hinschlendern”, ergänzte ich, nun auch begeistert und fuhr fort: „Und danach fahren wir zu mir, holen ein paar Sachen und bringen sie zu dir!”

„Und was machen deine Sachen dann bei mir?”, fragte sie verblüfft.

„Die wohnen dann bei dir”, grinste ich schelmisch.

„Ach, die wohnen dann bei mir?” wiederholte sie gedehnt, „und dürfen die das auch?”

„Es sind ja nur eine Zahnbürste und ein paar Unterhosen! Damit ich auch mal bei dir übernachten kann.”

„Ach so, eine Zahnbürste und ein paar Unterhosen. Und dann kommen irgendwann noch ein paar Männermagazine, ein Computer und ein Ohrensessel.”

„Papperlapapp, ich hab ja gar keinen Ohrensessel.” Zur Beruhigung knabberte ich an ihrem Ohrläppchen.

Sie entzog sich und stieg nackt aus dem Bett.

„Komm, lass uns gehen.”

Ich blieb glückselig liegen und schielte ihr hinterher, wie sie auf Zehenballen nackt über das Parkett tänzelte. Was für eine wunderschöne Frau sie war.

Der Herbst zeigte sich von seiner besten Seite, sie trug nur einen dicken Wollschal und grobstollige Stiefel. Die Welt da draussen war uns auf magische Weise wohlgesonnen. Wir gingen Hand in Hand durch unser Glück und Passanten beäugten uns, lächelten verstohlen im Vorübergehen.

„Hast du bemerkt, wie uns die Leute ansehen?”, fragte sie, nachdem wir in einem Cafe an einem Platz genommen hatten.

„Ja, nicht wahr?!”

Ich rückte mit dem Sessel ein Stück näher, um meine Hand auf ihren Oberschenkel zu legen. Sie legte ihre darauf.

Nachdem wir gezahlt hatten und bereits im Gehen waren, rottete sich sich am Platz vor der Kirche eine Menschenmenge zusammen. Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, mit Tätowierungen, Treadlocks, einige in kurzen Hosen, trotz der kühlen Temperaturen. Sie formierten sich zu einer Gruppe, wobei die in der vordersten Reihe Trommeln umgeschnallt hatten. Kurz darauf begann einer von ihnen mit dumpfen, raschen Schlägen einen Rhythmus vorzugeben. Die gesamte Menge stimmte mit überwältigender Lautstärke ein, es wurden Trommeln geschlagen, Tambourins geschüttelt, mit Füssen gestampft und in Hände geklatscht. Die infernalische Lautstärke hatte etwas Urgewaltiges.

Die Akteure vor uns gerieten immer mehr in Ekstase, sie tanzten, wippten und zuckten zu den hypnotisierenden Rhythmen. Dabei verlor die Gruppe ihre feste Form und franste an den Rändern aus, gleichzeitig blieben vorübergehende Passanten genauso stehen wie wir und vergrößerten das Spektal noch weiter, sodass sich eine riesige Traube an Menschen bildete, die anfangs noch verstohlen zum Takt wippten, bis sich einige lösten und anstecken ließen. Auch Margarita war ergriffen, sie schien sich nicht nur einfach zu dem Rhythmus zu bewegen sondern von ihm erfasst und umhergeworfen zu werden. Dabei cevizli escort bekam ich das Anmutigste zu Gesicht: Margarita beim Tanzen. Wenige Erlebnisse in meinem Leben ließen mich so staunend zurück. Ich war tief ergriffen von der Grazie ihrer Bewegungen. Ihr Gesichtsausdruck war in Trance versunken. Staunend versuchte ich den Moment zu konservieren, wie man den Geschmack einer besonderen Praline am Gaumen behalten möchte. Hatte ich je Schöneres gesehen? Jenes Erlebnis hat sich meiner Erinnerung eingebrannt als Fanal weiblicher Schönheit über den kargen Küsten Samsaras.

Schach!

Neugier war schon immer eine starke Triebfeder für mich, ganz besonders in Kombination mit Langeweile. Sie ließ mich an einem freien Nachmittag die Internetseite von Mistress Amixa aufrufen, mit einer Mischung aus freudiger Erregung und Scham. Inmitten einhundertdreiundvierzig anderer User versuchte ich mein Glück bei der Live Kamera. Dafür hatte ich mir eine Augenmaske besorgt. Es gab eine Warteschlange, ich war der zweite in der Reihe des Live Chats. Viel zu früh setzte ich mir die Maske auf, nur um sie kurz darauf schwitzend wieder abzunehmen. Ich fummelte an meinem Gewand, prüfte meine Fingernägel und mit der Zunge die Zahnzwischenräume. Sicherheitshalber hatte ich mir Gewand aus der untersten Lade des Schranks angezogen, um nur ja nicht wiedererkannt zu werden. Ich nahm nicht an, dass sie meine Stimme durch die elektronische Verzerrung hindurch und die Absurdität des Zusammentreffens wiedererkennen würde, war aber auch nicht wirklich sicher.

Plötzlich klingelte mein Chat-Telefon. Ich fummelte mir nervös die Maske aufs Gesicht. Nach viel zu langer Zeit nahm ich viel zu gestresst den Anruf entgegen.

Ein großes Fenster poppte auf, in dem sie mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einer Art Hochstuhl saß. Die Kamera blickte von unten zu ihr hinauf. In einem kleinen Fenster rechts oben sah ich mich, gebückt auf meinem Schreibtischsessel in die Kamera lugend.

Sie musterte mich stumm ohne jede Eile, bis sie endlich das Gespräch eröffnete:

„Hallo. Und wer bist du?” Dieses „und” machte klar, dass ich nur einer von Vielen war und verunsicherte mich zusätzlich.

„Guten Tag, Mistress Amixa.” Die förmliche Anrede erschien mir dem Setting angepasst, ausserdem schaffte sie eine Distanz zu Vermutungen über unser Naheverhältnis.

Es entstand abermals eine Pause, in der sie weder Eile noch Bemühung mir gegenüber zeigte. Wartete sie, dass ich etwas sagen würde? Bezahlt wurde jedenfalls per Minute, sie sah offenbar keine Notwendigkeit einen Kunden durch Zeitökonomie zufriedenzustellen.

Sie begann mit dem obenliegenden Bein zu wippen, ihr Stöckelschuh schaukelte vor und zurück.

„Warum trägst du eine Maske?”

„Ich würde gern anonym bleiben, Mistress Amixa.”

Sie blickte mich prüfend an ohne eine Reaktion zu zeigen. In mir stieg die Anspannung, sollte es etwa jetzt schon scheitern?

„Meinetwegen”, mit dem Zeigefinger machte sie eine entlassende Handbewegung an.

„Wie heißt du?”

„Antonio.”

„Was führt dich also zu mir, Antonio?” Sie grinste mich süffisant an, als wäre das alles für sie nur ein allzu leicht durchschaubares Spiel.

„Ihr Video, Mistress Amixa, ich fand es überwältigend. Ich wollte sie zu gern einmal live erleben.”

„Welches Video?”

„Das”, ich musste schlucken, „das, wo Sie diese Wichsanleitung geben …”

Sie blieb stumm. Es gab sicher eine Menge Videos mit Wichsanleitungen.

Sie beugte sich vor, als wolle sie mich deutlicher sehen:

„Und ich die Kontrolle übernehme, stimmt’s?”

„Ja … Mistress”, gab ich zu und fühlte mich ertappt.

„Na, dann zeig mal, was du hast.”

Sie deutete mit einer Kopfbewegung in meine Richtung, die Augen auf meinen Unterkörper gerichtet.

„Sie meinen …”, zögerte ich verschämt. Doch sie war das offenbar gewohnt, wiederholte die Geste und sagte nur knapp: „Mach.”

Ich fummelte an meiner Hose und schob sie hinunter, mit einem Rutsch kam mein kleines, verschrecktes Geschlecht zum Vorschein.

„Du hast einen kleinen Schwanz”, stellte sie fest als ginge es um Schuhgrößen.

„Ja, Mistress”, antwortete ich überhastend. Was sollte ich ihr gegenüber anderes sagen, als Ja?

Mit einem Mal fühlte ich, dass das eine schlechte Idee gewesen war: Gefährlich, riskant und demütigend, de facto setzte ich gerade wegen meiner Lüsternheit oder Neugier oder Langeweile mein ganzes Glück aufs Spiel. Wenn Margarita davon Wind bekäme, würde sie mich auf der Stelle sitzen lassen. Ich verspürte den Impuls auf den runden roten Knopf zu drücken …

„Nimm deinen Schwanz in die Hand. Währenddessen werde ich dir sagen, wie es weitergeht.”

Aber ich tat wie geheißen. Mein Glied schwoll unter der Anweisung dieser attraktiven, fremden Frau in der warmen Umklammerung meiner Hand an.

„Du hast einen schönen Körper, Antonio, weißt du das? Und ich mag beschnittene Schwänze. Und deiner hat genau die richtigen Proportionen, vor allem wenn er groß wird, so wie jetzt. Zeig çamlıca escort ihn mir … ja, genau. Entspann dich und wichs dich vor mir so, wie es sich gut anfühlt. Wichs dich zu mir … wo möchtest du hinspritzen? Meine Titten? Meinen Arsch? Meine Beine … meine Füße? Es gibt nur die eine Bedingung: Ich kontrolliere deinen Orgasmus und du kommst erst, wenn ich es dir erlaube. Verstanden?”

Ich nickte wortlos, denn ich genoß bereits den Strom der Erregung, der Entspannung und der Hingabe. Gleichzeitig war es aufregend, abenteuerlich und abartig.

„Wououou, nicht so schnell, kleiner Mann, Hände weg, du spritzt ja schon in der ersten Runde ab! Hände weg … atmen … schhhhhh … Ja … genau, jetzt kommt der spannende Teil. Schön die Hände weg lassen, du kommst erst, wenn ich es sage. Das macht es noch köstlicher, findest du nicht? Dein Orgasmus so nahe und du kannst nicht abspritzen? Deine Erlösung liegt in meiner Hand. Sag: Danke Mistress.”

Ihr Lächeln, das die weißen Zähne zeigte, die schwarzen Strümpfe und der Spitzenbody, die Mischung aus Frohlockung und Verweigerung, aus erotischer Lust und Verbotenem, ihre bestimmte Selbstsicherheit, in die ich mich fallen ließ wie in ein Wattemeer, all das machte mich gefügig, machte mir Lust auf mehr, sodass ich voll Inbrunst antwortete:

„Danke, Mistress.”

Sie lächelte zufrieden: „Du darfst dich wieder wichsen.”

Er wurde steinhart, ein feines Ziehen in den Lenden kündigte meinen Orgasmus an.

„Ich zähle von zehn runter, bei null darfst du abspritzen.

10…

9…

8…

7…

6…

5…

4…

3…

2…

Und jetzt nimm deine Maske ab und zeig dich mir.”

Das fühlte sich an wie ein Schlag in die Magengrube, in mir verkrampfte es sich. Sie hatte das Unmögliche verlangt. Und sie schien zu merken, dass ich zögerte.

„Zeig mir dein Gesicht und du darfst abspritzen.”

Sie zog die Daumenschrauben noch fester:

„Oder wichs dich nachher allein in deinem Schreibtischsessel.”

Mit einem Mal war alle Lust einer Bedrohung gewichen. Ich hatte die Wahl zwischen Pech und Schwefel, doch eigentlich hatte ich gar keine Wahl. Denn wenn ich die Maske aufbehielt würde sie wissen wie wichtig mir meine Identität war. Also musste ich entweder eine Bekanntheit oder ein Bekannter sein.

Unsicher, kaum merklich, schüttelte ich den Kopf.

„Tja, wenn das so ist. Dann viel Spaß nachher beim Wichsen.”

Sie ließ ihren Blick noch einen Moment von oben herab auf mir ruhen, das Gewicht ihrer Worte auf meinen Schultern. Dann machte ein schwarzer Bildschirm dem Spuk ein Ende.

Trost, Hoffnung und Liebe

Erschüttert trollte ich mich in die tröstenden Arme Margaritas. Wir frühstückten zusammen bei ihr zuhause, sie tischte Hörnchen, Semmeln und Brot auf und sie zu beobachten spendete mir Trost. Allein ihre Anwesenheit, der Anblick ihres Körpers und ihrer fürsorglichen Hände erzeugten in mir eine kindliche Behaglichkeit. Ich sah den liebevollen Glanz in ihren Augen und das leicht blasse Gesicht, das ich mittlerweile so gut kannte. Ich fühlte mich wie ein ungezogenes Kind, dessen geheime Schandtaten im gutmütigen Angesicht der Mutter zu einem bohrenden Stachel des Selbstvorwurfs werden. Wie konnte ich so leichtfertig diese Harmonie aufs Spiel setzen? Wie konnte ich gewillt sein für ein bescheuertes Abenteuer einen derart hohen Einsatz zu zahlen?

Das Sonnenlicht fiel durchs Fenster und legte ein leuchtendes Band schräg über den Esstisch. Mit einem Kloß im Hals blickte ich stumm in das fröhliche Feiertagsgesicht von Margarita.

„Und, wonach steht dir der Sinn heute?”, eröffnete sie den Möglichkeitsraum.

„Ganz egal, worauf hast du denn Lust?” Als könnte ich ich mit Zugeständnissen das Gefühl der Reue lindern.

„Wir könnten einen Spaziergang durch den Park machen und im Lokal am Ententeich einen Kaffee trinken. Zu zweit oder mit Freunden?”

Ich war so in innere Selbstvorwürfe verstrickt, dass ich automatisch antwortete:

„Ja, gerne, machen wir das.”

Sie lächelte mich so zutraulich und freudig an, als hätte ich ihr ein Geschenk gemacht. Unter dem Tisch spürte ich ihren Fuß, wie er zärtlich über meinen Unterschenkel strich. In mir kochte ein unbändiger Schwall an Gefühlen hoch, Zuneigung, Reue, Trauer, Verlustangst. Ich verspürte den drängenden Impuls aufzustehen, um den Tisch herumzugehen und mich in ihre Arme zu werfen, sie zu herzen und zu küssen, an mir zu spüren, mich ein für allemal hinzugeben, nur ihr allein, dem Guten und Warmen und der Vertrauensseligkeit.

Dafür müsste die sperrige Tischplatte zwischen uns umrundet werden, dafür müsste ich mich aufhieven, eine Hand auf der Tischplatte ruhend, die mir Geleit um die spitze Ecke geben würde, dabei würde ich automatisch das Gleichgewicht verlagern, um mit ein, oder eher zwei kleinen Schritten vor ihr zu stehen, würde in die Knie gehen, um sie hockelnd zu umarmen und entgegen ihres unverständigen Blickes, entgegen aller Widrigkeiten sie ein für allemal anzunehmen.

Während çakmak escort sich mein rationaler Geist um die Planung der physikalischen Notwendigkeiten kümmerte, verlor mein Impuls an Dringlichkeit und noch bevor die geplante Bewegungsabfolge die ersten Muskeln erreichte, registrierte ich ein Kneifen ihrer Lider oder ein Blitzen in den Augen oder ein Zucken des Mundes, sodass mein Bewegungsimpuls in dieser Irritation erstarb, ehe sich daraus ein vollständiges Geständnis hätte entpuppen können. Stattdessen biß ich in den flaumigen Teig des Strudels, versenkte meine Zähne darin und füllte meinen Mund mit der tröstlichen Süße.

Stunden später spazierten wir durch die malerische Umgebung des Sees, unter Lindenbäumen und zwischen Enten, die sich außerhalb des Wassers in der Herbstsonne sonnten, unbeeindruckt von dem einzelnen Menschenpärchen, das Hand in Hand über die grüne Wiese schlenderte und dabei nur Augen für sich hatte.

Ich fragte mich, welcher Anblick sich wohl aus der Perspektive der Enten bot? Ein attraktives Pärchen, das sich in der Blüte des Lebens gefunden hat? Wäre die Verletztheit und Zögerlichkeit hinter ihrer Fassade erkennbar? Wäre der Keim von Zerrissenheit und Zweifel sichtbar? Wären die Risse in dem Sockel, auf denen diese junge Beziehung fusst, bereits ersichtlich?

Aber wären da nicht auch Vertrauen in ihrem schmachtenden Lächeln und Zuversicht im Glanz ihrer Augen? Sehnsucht und Hingabe in seinen? Wären sie nicht wie Kinder, denen gerade erst die Sprache an die Hand gegeben worden war und die sich darüber in ihren Gefühlen verbänden? Verbänden sich in ihrer Euphorie, verheimlichten aber ihre Schwächen, sodass sie sich letztlich gegenseitig genau das Messer in den Rücken rammten, vor dem sie flüchteten? Und so laufen wir durchs Leben, dachte ich, als kämpferische Seelöwen, mit verschorften Verstümmelungen am Leib, die uns mehr und mehr zusetzen, zunehmend beeinträchtigen, mit den Jahren unsere Lebenslust erodieren.

Aber diese Frau war, ganz im Gegenteil, Balsam auf meinen Wunden. Ich weiß noch, dass mir beim allerersten Mal, als ich sie in meiner Arbeit zu Gesicht bekam, ihre ruhige und offenherzige Art imponiert hatte. Es war etwas Weiches und Großzügiges in ihren Bewegungen, ihr ganzer Charakter schien getragen von Ruhe und Gelassenheit. Aber ich hatte keinerlei Ambitionen, niemals hatte ich Beziehungen in meiner Arbeit anfangen wollen, aber das hier war etwas Anderes. Das war keine prinzipienorientierte Kopfentscheidung, das war ein Schwall überirdischer Emotionalität, der uns mitriß in einem elysischem Strom von Nähe, Zuneigung, Anerkennung, Trost, Hoffnung und Liebe.

Aber all das war überschattet von der Furcht, dass der Seelöwenbulle in seinem Testosteronrausch genau das zunichte machen könnte.

Matt!

Ich habe lange mit mir gehadert. Wenn einem die Verlockung erstmal vor Augen steht, kostet es Kraft sie zu ignorieren. Ich war immer der Auffassung, dass die Anbieter im Nachteil sind, weil der Konsument über deren Gedeih und Verderb entscheiden kann. In Wahrheit ist es umgekehrt: Die Langmütigkeit des Angebots wird früher oder später immer ihren Zuschlag finden, weil es frohlockt.

Aber warum auch sollte ich die Verlockung ignorieren? Warum sollte ich mich künstlich kasteien und nicht das Leben in vollen Zügen genießen? Endlich einmal? Wozu sollte ich mich in vorgefasste Definitionen von normal hineinzwängen? Was ist schon normal?

Also klappte ich an diesem überlangen Wochenende, an dem Margarita ein Seminar zu besuchen hatte, meinen Laptop auf und gab die Adresse ein, die ich seitdem nicht mehr vergessen konnte. Im Rausch der Verzückung klickte ich mich durch Amixas Videos. Mein fassungsloses Staunen ob ihrer faszinierenden Erotik war ungebrochen. Ich konnte nicht begreifen, dass dies die Frau war, die mir mit zwei Fingern schnippisch an die Schulter getippt und deren Wange ich geküsst hatte. Diese Frau bescherte mir einen brachialen Ständer. Die Erregung nebelte mich in einer Art Trance ein. Die Intensität kam von der exotischen Mischung an Gefühlen: Begehren, Verbotenes, Geheimnisvolles, Hingabe, Macht, Unterwerfung, Kontrolle, Ergebenheit, Stärke und Sicherheit. Ich geiferte vor einem Video, das mich an den Rand des Orgasmus brachte. Aber ich zögerte ihn noch hinaus, es gab noch so viele andere zu sehen. Meine Augen schwirrten fiebernd über die zahllosen Bildausschnitte. In einem davon stand sie selbstbewusst in schwarzen Strümpfen und High Heels vor der Kamera und sagte: „Schön, dass du da bist.”

Selbst vor der Kamera hatte sie diese laszive, ungezwungene Art sich zu bewegen.

„Ich möchte unsere Beziehung auf das nächste Level heben. Ich finde es schön, dass du immer wieder herkommst und dich zu mir wichst. Lass uns das intensivieren. Ich will auch ausserhalb unseres Zusammentreffens deinen Schwanz kontrollieren.”

Dabei strich sie sich mit zwei Fingern über ihre Scham.

„Damit wir noch mehr Spaß haben, wenn du wiederkommst.”

Diese Worte klangen neu, rauschhaft und abenteuerlich. Sie erzeugten eine heftige Erregung in mir, wie eine überspannte Saite eines Instruments, zwischen Begehren und Ablehnung, Hingabe und Verweigerung, Lust und Moral schwingend, erzeugte ein schier unerträgliches Ziehen in meinem Unterkörper, dessen Süße an Schmerz grenzte. Ihr die Kontrolle über diese Lust zu überlassen füllte mich mit fieberhafter Erregung. Ich würde nicht mehr nur so tun als ob.

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